DELABO multi

Digitale Multi-Material-Fertigung

22. Mai 2025

Heute nehmen wir Euch mit auf eine spannende Reise in die Welt der digitalen Multi-Material-Fertigung – ein spannender und vor allem vielseitiger Bereich!

Was steckt dahinter?

Bei der digitalen Multi-Material-Fertigung können wir einem einzigen Bauteil – sei es Meistermodell oder Zahnersatz – verschiedene Eigenschaften zuordnen. Das Ergebnis: monolithische Bauteile aus „2 plus x-Materialien“ mit maßgeschneiderten Eigenschaften an genau den richtigen Stellen! Und das Beste: Die Umsetzung funktioniert sowohl subtraktiv (CAM-Fräsen) als auch additiv (3D-Druck).

Die Top 3 Anwendungsbereiche

1. Im Kunststoffbereich:

  • Vollfarben-3D-Modelle: Basierend auf intraoralen 3D-Farbscans entstehen realistische Meistermodelle – überwiegend im Material-Jetting-Verfahren (3D-Druck). Die Grundlage wird oft bereits bei der digitalen Erfassung gelegt. Moderne Intraoralscanner nehmen nicht nur 3D-Oberflächendaten auf, sondern geometriebezogene Farbinformationen. Dank spezieller Dateiformate wie DCM, PLY oder 3MF wird jedem Oberflächenpunkt eine spezifische Farbe zugeordnet.

  • Totalprothesen in einem Rutsch: Sowohl subtraktiv als auch additiv können Prothesenbasis und Zähne in einem einzigen Prozess gefertigt werden!
    • Subtraktiv: Es gibt verschiedene Systeme, bei denen aus einem vorgefertigten Multi-Material-Rohling die komplette Prothese gefertigt werden kann.
    • Additiv: Im Multimaterial-Jetting-Verfahren können Prothesenbasis und Zähne in einem Druck gefertigt werden. Das Verfahren ist effizient und ermöglicht eine hohe Individualität (Zahnaufstellung, Schichtung, Farbe). Derzeit haben die Prothesen eine Zulassung für die temporäre Anwendung. Doch es scheint nur eine Frage der Zeit, dass das CE-zertifizierte Verfahren auch in Europa für den definitiven Zahnersatz zugelassen ist (USA: FDA-Zulassung der Klasse II seit 2023).

 

2. Im Keramikbereich:

  • Mehrgenerationen-Zirkonoxid: Die „Gradienten-Technologie“ vereint hohe Festigkeit im basalen Bereich mit optimaler Transluzenz okklusal – alles in einem Rohling.
  • Gedruckte Vollkeramikkronen: In Zukunft könnten mehrschichtige Keramikkronen mit natürlicher 3D-Dentin-Schneide-Schichtung im 3D-Drucker umgesetzt werden. Erste Machbarkeitsstudien zeigen das Potenzial dieser Technologie.

 

3. Im Metallbereich:

  • Multimetall 3D-Druck: Stellt Euch vor, wir könnten die Stabilität von CoCr mit den Friktionseigenschaften von Gold in einem Bauteil kombinieren – ohne zusätzliche Fügeschritte! Beim Multimaterial-Laserstrahlschmelzen wird jedem Volumenelement eine eigene Legierung zugewiesen. Der Laser verschmilzt die Materialien stoffschlüssig – quasi wie beim klassischen Löten von Edelmetall-Außenteleskopen mit dem Modellgussgerüst, nur automatisiert und ultrapräzise.

 

Natürlich gibt es noch Herausforderungen zu lösen, aber die Vorteile sind so überzeugend, dass die Frage nicht lautet, ob diese Technologien sich durchsetzen werden, sondern wann. Die digitale Multi-Material-Fertigung verspricht höhere Effizienz und eröffnet neue Möglichkeiten für Zahnersatzlösungen.

Euer DELABO-Team

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